Installation des Klassenrats
Astrid-Lindgren-Grundschule Rengsdorf
Astrid-Lindgren-Grundschule Rengsdorf
Von Friederike Jacobs, Anne Schnepp, Daniela Toursel, veröffentlicht am 13.04.2016, Stand: 04.12.2017
An unserer Schule führten einzelne KollegInnen den Klassenrat durch und berichteten von ihren positiven Erfahrungen, die Kinder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und Konflikte auf Klassenebene selber lösen zu können.
Es entstand der Wunsch, allen Kindern diese Möglichkeit einzuräumen, evtl. mit dem daran anknüpfenden Ziel, eine Kinderkonferenz für die ganze Schule einzurichten.
Uns als Steuergruppe war es wichtig, das Kollegium auf den Prozess dorthin mitzunehmen und es nicht zu überrumpeln.
So baten wir die KollegInnen mit Klassenratserfahrungen von den Vorteilen und auch von evtl. Schwierigkeiten zu berichten. Wir stellten Literatur vor, besuchten selber entsprechende Fortbildungen an und boten unsere Unterstützung bei der Umsetzung an. Wir schlugen der Gesamtkonferenz vor, für den Zeitraum von Februar bis zu den Sommerferien 2014 den Klassenrat für alle verbindlich in einer Pilotphase einzuführen, um dann im neuen Schuljahr die Situation zu evaluieren. Die Gesamtkonferenz stimmte dem zu.
Diese Pilotphase ist nun bald abgeschlossen und eine erste Zwischenreflexion seitens der Konferenz war durchweg positiv.
Hilfreiche Hospitationen:
Nützliche Treffen:
Grundlegende Literatur:
Weiterführender Link:
Für uns als Steurgruppe war es wichtig, der Gesamtkonferenz die Vorteile des Klassenrats zu vermitteln, damit die KollegInnen motiviert werden, sich mit ihren Kindern auch auf diesen Weg zu begeben.
Die eigenen Erfahrungen sowie die die Hospitationen an anderen Schulen halfen dabei, ein lebendiges und positives Bild weiterzugeben. Einfach zu erzählen, wie man den Klassenrat in der eigenen Klasse oder in anderen Gruppen erlebt hat, half dem Kollegium, ein sehr konkretes Bild dieser Arbeit zu entwickeln. Das empfanden wir als konstruktiver als andere Methoden schlecht zu machen.
Viele Kolleginnen meldeten in einer ersten Zwischenreflxion positive Erfahrungen zurück: Dadurch, dass sich in unserer Pilotphase alle Klassen beteiligen, kann man auch in schwierigen Pausensituationen die Kinder auf Lösungsmöglichkeiten im Klassenrat verweisen.Viele KollegInnen fühlen sich auch in Unterrichtssituationen entlastet, da wichtige Entscheidungen im Klassenrat besprochen werden können. Eine gewisse Problematik liegt noch darin, dass jeder Kollege/ jede Kollegin den Klassenrat für sich unterschiedlich definiert. So werden zum Teil Konflikte besprochen, aber nicht unbedingt konstruktive und verbindliche Lösungen herbeigeführt. Oder der Klassenrat wird als eine Art Organisationsstunde verstanden oder aber die Lehrkraft bringt sich selber noch zu stark in das Geschehen ein und die Kinder können nicht genügend eigene Selbststeuerungskräfte entwickeln.
In der Steuerungsgruppe haben wir uns daher überlegt, einen studieninternen Fortblidungstag zu beantragen, um uns auf einen gemeinsamen Wissensstand zu bringen, uns auf ein gemeinsames Konzept zu einigen und Trainingsbausteine für die Kinder zu entwickeln.
Das ist vor allem auch für die Weiterführung in die Kinderkonferenz auf Schulebene entscheidend, da dort dann die Erfahrungen aus den Klassen zusammengeführt werden und es darum geht, auch auf Schulebene Dinge zu beschließen und für Konfliktfelder Lösungsmöglichkeiten zu finden.
©2024 Koordinierungsstelle für schulische Demokratiebildung und Modellschulen für Partizipation und Demokratie im Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Cookie-Einstellungen