Bausteine der Schülerbeteiligung

Klassensprecherausbildung

Konrad-Adenauer-Gymnasium Westerburg

Von Sabine Kaiser, Jutta Meurer, veröffentlicht am 01.07.2015, Stand: 09.07.2015

Erfahren Sie mehr über die Modellschule für Partizipation und Demokratie, an der dieses Projektbeispiel entstanden ist.

Projektübersicht

Unser Weg

  1. Einführung des Schüler- und Schulparlaments mit Wahl von Stufensprechern, regelmäßigen Versammlungen und Austausch, um die Probleme der Schülerinnen und Schüler vor die Schulleitung zu bringen
  2. Regelmäßige Klassensprecherfortbildungen: ganztägig jedes Jahr mit 2-jährigem Wechsel der Themenschwerpunkte
  3. Parallele Ausbildung von Streitschlichtern, Suchtscouts, etc. durch Lehrer oder externe Experten
  4. Übernahme der Klassensprecherfortbildung durch die ausgebildeten „Schüler-Experten“ als Multiplikatoren
  5. Nutzung der Kompetenzen der Streitschlichter für das Projekt „Anders streiten“ in Orientierungsstufenklassen.
  • Abgabe von Verantwortung füreinander in die Hand der Schüler
  • Unterstützung der Schulgemeinschaft in sensiblen Bereichen wie Konflikten, Süchten, Mobbing, Prävention
  • Stärkung des Amts des Klassensprechers und der SV
  • Stärkung des Interesses an der Beteiligung in der SV, um eine Kontinuität zu erreichen
  • Handbücher der Landesschülervertretung
  • Riegel, Enja: Schule kann gelingen, Bonn 2004.
  • Christian Tischner, Andreas Klee: Demokratie in der Schule, Schwalbach 2014.
  • Wolfgang Beutel, Volker Reinhardt: Demokratiepädagogik, Schwalbach 2014.
Projektbeschreibung

Dokumentation: Stärkung der Partizipation

Ausgehend von einer sehr engagierten SV mit ihren begleitenden Verbindungslehrern wurde das Schüler- und Schulparlament eingeführt. Die auf den Stufenversammlungen besprochenen Probleme wurden gebündelt und der Schulleitung vorgelegt, um über mögliche Änderungen zu sprechen und sie zu initiieren. So wurden z.B. auf Anfrage der Schüler digitale schwarze Bretter angeschafft, der Vertretungsplan digitalisiert, Toiletten saniert und weitere Kritikpunkte aus der Welt geschafft.

Dabei zeigte sich aber, dass das Amt des Klassensprechers nicht das nötige Ansehen in den Köpfen der Schüler hatte. Aus diesem Grund wurde mit großem Aufwand eine Ausbildung der Klassensprecher in allen Jahrgangsstufen begonnen, die teilweise von der SV selbst, teilweise von internen und externen Fachleuten übernommen wurden in Bereichen, die für Schüler interessant sind (Gesprächsführung bei Problemen mit Lehrern und bei Streit unter Schülern, Körpersprache, Gewaltprävention, Rechte und Pflichten von Schülern).

Diese Themen wechselten im darauf folgenden Jahr, so dass jedes 2. Jahr der Durchgang wiederholt werden konnte, um bei einer zweijähren Amtszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Um Kosten zu sparen und die bereits ausgebildeten „Experten“ an der Schule in dieses System einzubinden, übernahmen diese Schülerinnen und Schüler die Ausbildung der Klassensprecher in Streitschlichtung, Suchtprävention u.a., um den Klassensprechern den Blick auf Probleme zu schärfen, die auftreten können. Das macht die Arbeit der Experten nicht überflüssig, da die Klassensprecher als Bindeglied zwischen den Beteiligten fungieren können.

Somit dienen zum einen die Experten als Multiplikatoren in ihrem Bereich und die Klassensprecher erweitern zum anderen ihren Horizont.

Dies führt dazu, dass im Laufe der Schullaufbahn immer mehr Schüler ausgebildet werden, was zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins des Einzelnen führt, weil das Amt aufgewertet wird. Darüber hinaus wird den Klassensprechern ihre Einflussmöglichkeit bewusst und die Sinnhaftigkeit der SV über die Funktion als Veranstalter von Karnevalsfeiern hinaus.
Die Schülerinnen und Schüler sehen sich als aktive Gestalter des Schullebens durch diese Form der Partizipation. Dies zeigte sich in der Planung und Durchführung von Projekttagen für die gesamte Schule, die als Motto „Der goldene Konrad“ hatte in Anlehnung an den goldenen Oskar als Filmpreis und den Namen der Schule.

Die Präsentation der vielfältigen Ergebnisse fand für die Schulöffentlichkeit statt und ist auf der Homepage dokumentiert. Zeit, Rahmen, technische Ausstattung, Preisverleihung, Dekoration, Verköstigung und alles, was damit zusammenhängt, wurde von der SV in Zusammenarbeit mit den Verbindungslehrern organisiert für eine Schule, die über 1200 Schülerinnen und Schüler hat.

Der Erfolg hat den Beweis erbracht, dass Lernende Verantwortung übernehmen können.

Andere Projektbeispiele

©2024 Koordinierungsstelle für schulische Demokratiebildung und Modellschulen für Partizipation und Demokratie im Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Cookie-Einstellungen

Melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten an

Anmeldedaten vergessen?