Am 23. und 24. November 2017 trafen sich über 60 Vertreter*innen der Modellschulen für Partizipation und Demokratie zu ihrem jährlichen Netzwerktreffen. An zwei Tagen tauschten sie sich intensiv über ihre Aktivitäten, Fortschritte und Hindernisse auf dem Weg zu einer demokratischen Lern- und Schulkultur aus und bildeten sich fort. Neben dem Umweltcampus Birkenfeld war auch die Realschule plus Birkenfeld Gastgeberin, die zugleich ihren Einstieg in das Netzwerk feierte.
Am ersten Tag standen neue Impulse und Ideen im Mittelpunkt: Dr. Adrienne Körner, Fachleiterin am Landesinstitut für Schule Bremen und Landeskoordinatorin des Wettbewerbs „Demokratisch Handeln“, stellte in einem Vortrag mit Workshop Erfahrungen aus dem Förderprogramm Demokratisch Handeln vor und arbeitete mit den Teilnehmer*innen an ihren Ideen.
Am Nachmittag besuchten die Teilnehmer*innen Workshops an der Realschule plus Birkenfeld.
Sandra Lentz vom Pädagogischen Landesinstitut gab unter dem Titel „Is doch witzig! – Mein Wert, dein Wert, unser Wert“ Impulse zum Umgang mit Werten in sozialen Medien.
Bernhard Feit von der IGS Rülzheim stellte in seinem Workshop verschiedene Modelle des kooperativen Lernen vor erprobte die Methoden mit den Teilnehmer*innen.
Katrin Schmitz und Adrian Poot-Habisrittinger präsentierten das Projekt „Schule als Staat“, das sie vor ihrem Abitur am Schloss-Gymnasium in Mainz durchgeführt hatten. Für mehrere Tagen bildeten die Mitglieder der Schulfamilie einen Staat mit allen Funktionsbereichen, die auch in der Realität nötig sind – von der Regierung bis hin zu Wirtschaftsbetrieben.
Zudem entwickelten Netzwerkaktive interessierter Grundschulen Ideen dafür, wie zukünftig die Vertretungsstrukturen für Schüler*innen an Grundschulen ausgebaut werden könnten und welche Rahmenbedingungen dafür förderlich wären.
Am zweiten Tag stand der gegenseitige Austausch und die Verständigung zu übergeordneten Fragen der Demokratiebildung im Zentrum.
Josef Blank, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik, regte die Teilnehmer*innen mit seinen „Impulsen zur Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ zum Nachdenken und Diskutieren an. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden sozialen Spaltung der Demokratie, den aktuellen politischen Debatten und der technologischen Entwicklung forderte er, eng miteinander verwandte Themen wie Inklusion, Integration, nachhaltige Entwicklung und Demokratie- und Menschenrechtsbildung nicht mehr gegeneinander zu stellen, sondern gemeinsam zu denken.
Anschließend tauschten sich die Teilnehmer*innen in zwei Open-Space-Runden zu aktuellen Fragen wie der Gestaltung der schulinternen Tage der Demokratie, den Ausbau von Partizipationsstrukturen und der Einbeziehung des Kollegiums aus.